Pécs (Fünfkirchen) auch Stern des Südens genannt, ist die Hauptstadt des südlichsten Komitats von Transdanubien, der Baranya.
Schon vor 6000 Jahren war das Stadtgebiet besiedelt. Später gründeten hier die Römer die Siedlung Sopiane. 1367 wurde eine der ersten Universitäten Europas gegründet. 1543-1686 besetzen die Türken die Stadt, zerstörten sie jedoch nicht, sondern verleichen ihr ein orientalisches Gepräge. So gab es zu jener Zeit 7 große und 10 kleinere Moscheen sowie 2000 türkische Kaufladen.
Nach dem Sieg über die Türken wurden in der Gegend viele Tausend Deutsche angesiedelt. Pécs gilt offiziell als das Zentrum der ungarn-deutschen Minorität. Es gibt ein deutschsprachiges Gymnasium, dessen Abitur in ganz Europa anerkannt ist.

Das deutsche Studio Pécs des ungarischen Rundfunks sendet täglich in deutscher Sprache.
Das Zusammentreffen der verschiedenen Nationalitäten und Kulturen trägt noch heute wesentlich zum besonderen Charme dieser Stadt bei. Ein Lied des 16. Jahrhunderts bezeichnete Pécs als "ungarisches Athen". Die Innenstadt ist tatsächlich so heiter und charmant, daß man Sie eher am Mittelmeer als an den Südhängen des Mecsek-Gebirges vermuten würde. Am Széchenyi tér (-Platz), dem Mittelpunkt der Innenstadt, steht die Dschami des Kassim Ghazi Pascha, das größte Bauwerk aus der Türkeinzeit. Weitere Sehenswürdigkeiten am Széchenyi tér sind das Janus-Pannonius-Museum mit seiner archäologischen Abteilung und das Palatinus-Hotel in der Fußgängerzone. Zu den schönsten Kirchen Ungarns zählt der imposante romanische Dom mit seinen vier Türmen im Nordwesten der Altstadt.

Ebenfalls im Zentrum sind das Zsolnay-Porzellan-Museum und das Vasarely-Museum. Victor Vasarely ist ein Sohn der Stadt Pécs. National-Theater, Ballett, Orchester und Galerien bieten ein breitgefächertes Kulturprogramm. Dazu im Juni die "Pécser Wochen der Kunst und Gastronomie" und im September das "Pécser Tage" Festival sowie das "Europäische Weinlieder-Festival".
Die Stadt zieht sich sehr breit an den Südhängen des Mecsek hin, gekrönt vom Fernsehturm, von dem man eine herrliche Aussicht hat. Sie dreht dem Land den Rücken zu und streckt ihr Gesicht der Sonne entgegen.
Der Dom St. Peter gehört zu den prächtigsten Kirchenbauten Ungarns und erhebt sich auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Die Innendekoration der barockisierten Kathedrale schufen im 19. Jahrhundert die beiden führenden Künstler jener Zeit, Károly Lotz und Bertalan Székely.